ALPINALE sucht die besten Kurzfilme des Landes

Filmschaffende aus Vorarlberg und der ganzen Welt können bis 15. Februar 2020 ihre Kurzfilme einreichen und sich für das 35. internationale ALPINALE Kurzfilmfestival in Bludenz qualifizieren.

Die Vorausscheidung für die regionalen Filmschaffenden findet im Rahmen der Vorarlberger Kurzfilmnacht am 8. Mai im vorarlberg museum in Bregenz statt. Dort werden jene vier Finalisten ermittelt, die beim 35. ALPINALE Kurzfilmfestival vom 11. bis 15. August 2020 in der Kategorie „vorarlberg shorts“ antreten.

Die heimischen Filmemacher_innen haben bis 15. Februar 2020 die Möglichkeit, ihre Produktionen online auf alpinale.at/vshorts einzureichen. Das Filmprogramm wird in der Kurzfilmnacht Publikum und Jury vorgeführt, die gemeinsam die Nominierten für das Festival im August ermitteln.

“Mit der Vorarlberger Kurzfilmnacht bieten wir den lokalen Filmemachern eine eigene Plattform und die Gelegenheit im Festivalprogramm mit den besten Kurzfilmen der Welt zu messen“, so ALPINALE-Obfrau Manuela Mylonas. Vergangenes Jahr wurde “1 + 1 = 1” von Rupert Höller in der Kategorie „v-shorts” mit einer “v-shorts”-Filmklappe und einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro, gesponsert vom Filmwerk Vorarlberg, ausgezeichnet. Der Student der Filmakademie zeigt in atmosphärischen Bildern, wie eine schlaflose Nacht verschiedenste Erinnerungen hochleben lässt.

Internationale Einreichungen

Bereits über 400 Kurzfilme wurden bereits einen Monat vor der Deadline eingereicht. Eine Nominierung für das traditionsreiche Kurzfilmfestival gilt in der Filmszene bereits als Auszeichnung, da es in der Regel nur 40 Einreichungen ins Programm schaffen und die besten Filme von einer international besetzten Jury mit einem “Goldenen Einhorn” ausgezeichnet werden.

ALPINALE expandiert mit LÄNDLE TOUR

Mit den Favoriten vom Publikum und Jury im Gepäck tourt das ALPINALE Kurzfilmfestival Bludenz ab Februar durchs Ländle und macht Halt in Dornbirn, Hard, Hohenems und Bludenz. Die ALPINALE LÄNDLE TOUR findet bereits zum fünften Mal in Kooperation mit den jeweiligen Veranstaltungsorten und den Vorarlberger Raiffeisenbanken statt. Zusätzlich werden die Filme auch zweimal in der Schweiz (Schänis und Sargans) und in Wien zu sehen sein. Termine: alpinale.at/laendletour

Sechs Favoriten aus 1100 Kurzfilmen

Insgesamt sichtete das ALPINALE Team vergangenes Jahr über 1100 Kurzfilme und nominierte drei Dutzend Filme für das internationale Kurzfilmfestival. Gezeigt werden bei der LÄNDLE TOUR in ca. zwei Stunden sechs ausgewählte Werke, die im Jahr zuvor den größten Zuspruch von Publikum bzw. Jury ernteten. Die Lieblingsfilme spiegeln die Vielfalt des abwechslungsreichen Programms des ALPINALE Kurzfilmfestivals wider. Ernste Themen treffen auf lustvoll inszenierte Geschichten. Die Beiträge regen zum Nachdenken an und sorgen für Gesprächsstoff.

Kurze Filme mit langer Wirkung

Auf den ersten Blick mag der britische Animationsfilm “Widdershins” nicht kritisch wirken. Jedoch ist der Film mit Hinweisen auf unsere heutige Zeit durchzogen, so werden Themen wie der Umgang mit Automatisation, Künstlicher Intelligenz oder Partnerwahl im Internet angesprochen. Mit “Inanimate” ist auch der Preisträger in der Kategorie “Animationsfilm” zu sehen. Ein Film, der uns in eine liebevoll, handgemachte Stop-Motion Welt entführt. Mit eindrucksvollen visuellen Sequenzen, nimmt die Animation das Leben unserer charmanten Protagonistin buchstäblich auseinander. Es offenbart sich ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen ihrer Wahrnehmung und wir finden uns in den Händen ihres Schöpfers wieder. Es ist eine berührende, aufwühlende Reise, die uns immer wieder überrascht, verzaubert, und nicht zuletzt auch dazu animiert, genauer zu schauen und tiefer zu blicken.

Zwei unterhaltsame Hochschul-Produktionen sind an der Filmakademie Wien entstanden. “Der Hund bellt” wurde von der Jury mit einer lobenden Erwähnung geehrt: “Der Film ist wunderschön gedreht, geschrieben und ausgeführt. Dieser Film ist sowohl ansprechend als auch witzig”, so das Lob für das Werk, das die Einsamkeit in einer perfekten Welt thematisiert. Nach einem kleinen Auffahrunfall häufen sich die Indizien und die wahre Ursache für Adams Elend wird deutlich.

Die Komödie “Die Schwingen des Geistes” gewann den Publikumspreis der ALPINALE und wird das Publikum mit viel Wiener Schmäh zum Lachen bringen. Szabo, ein gescheiterter Musikwissenschaftler arbeitet als Heim- und Tierbetreuer für vermögende Privatleute. Doch als ihn sein erfolgreicher, jüngerer Ex-Kollege Fitzthum besucht, entflieht ihm der seltene Papagei, den er hüten soll. Szabo sieht sich schon vor den Scherben seiner prekären Existenz, doch Fitzthum hat eine zündende Idee und gemeinsam begeben sich die beiden auf die Suche nach einem Doppelgänger des wertvollen Tieres.

Der beste internationale Kurzfilm, die deutsch-türkische Produktion  „Hörst Du, Mutter?“ ist ein Film, der mit sehr wenig eine sehr große Wirkung erzielt. In einfachen Bildern erzählt der Film die wahre Geschichte von einer kurdischen Mutter, die von einem türkischen Gericht zu sechs Jahren Hausarrest verurteilt wurde: mit einer elektronischen Fußfessel. Die Anklage lautet auf Unterstützung terroristischer Aktivitäten. Die Mutter hatte ihrem anderen Sohn, einem untergetauchten PKK-Kämpfer, selbstgestrickte Pullover geschickt. Kaptan hätte einen Film über die politische Situation und Willkür in der Türkei machen können. Der Regisseur konzentrierte sich aber auf die Figur des ältesten Sohnes, der sich um seine Mutter kümmert und sich sorgt. Damit wird der politische Stoff auch zu einer Geschichte über eine Mutter-Sohn-Beziehung. Die vordergründig banal wirkenden Dialoge sagen dabei genau das, was gesagt werden muss. Hier wird nichts dramatisiert, da die Situation keiner Dramatisierung bedarf. Stattdessen konzentrieren die FilmemacherInnen sich auf die Absurdität.

Die beliebtesten sechs Kurzfilme von Publikum und Jury des 34. ALPINALE Kurzfilmfestivals. Alle Termine und Kartenvorverkauf unter alpinale.at/laendletour.