Film ab, Selina Nenning im Portrait

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„I am Social“, der Kurzfilm von Selina Nenning, wird neben 13 anderen Filmen am Freitag im Rahmen der Vorarlberger Kurzfilmnacht gezeigt. Ein Portrait über die engagierte Filmemacherin.

Selina Nennings Interesse am Medium Film im Allgemeinen, und am Filmemachen im Speziellen, begleitet sie schon eine ganze Weile. „Auf die Idee, dass ich das irgendwann beruflich machen will, kam ich in Australien“, erinnert sich die 24-Jährige, die nach der Matura ein Jahr lang durch Australien reiste und dort arbeitete. Damals kaufte sie ihre erste Spiegelreflexkamera, „um Erinnerungen an meinen Aufenthalt down under festzuhalten“, wie sie sagt. Was als Hobby startete, entwickelte sich bald zur Berufung. Die Viktorsbergerin kombinierte für einen ausgeschrieben Video-Wettbewerb ihre beiden Leidenschaften: „Es ging darum, ein Video von einer Choreografie einzusenden. Die besten sind dann im australischen Fernsehen ausgestrahlt worden.“ Ein bekannter australischer Sänger teilte das Video, dank dieser prominenten Unterstützung erhielt es auf Anhieb 26.000 Zugriffe. „Spätestens seitdem lässt mich das Filmemachen nicht mehr los“, blickt Selina Nenning zurück.

Aktuelle Themen

Im Zuge ihrer Abschlussarbeit für ihr Studium an der FH Dornbirn entstand „I Am Social“. Das Thema des sechsminütigen Kurzfilms ist hochaktuell: „Es soll sichtbar gemacht werden, welche düsteren Konsequenzen der technologische Fortschritt rund um Social-Media-Kanäle wie Instagram oder Facebook auf unser Sozialleben haben kann“, erklärt Nenning. Inspiriert wurde sie von eigenen Erfahrungen mit dem Thema und der Frage, ob Freunde im Internet auch Freunde im „echten“ Leben sind. Vom Drehbuch bis hin zur Umsetzung des Films, der an die britische Science-Fiction-Serie „Black Mirror“ erinnert, war die 24-Jährige selbst verantwortlich.

Internationale Bühnen

„Mir war wichtig, dass die Protagonisten im Film Englisch sprechen, weil das Soziale-Medien-Thema auch ein globales Thema ist.“ Außerdem eröffnete sich dadurch für die junge Filmemacherin die Möglichkeit, ihr Werk bei internationalen Filmfestivals einzureichen – und das mit Erfolg. So wurde „I Am Social“ dieses Jahr bereits beim Austrian Film Festival in Wien, dem Oregon Cinema Arts Film Festival 2019 und dem Poppy Jasper International Film Festival in Kalifornien aufgeführt. Wie fühlt es sich an, wenn der eigene, in Vorarlberg produzierte Film sogar vor Publikum in Übersee gezeigt wird? „Auf der einen Seite macht es mich stolz, denn ich habe sehr viel Arbeit und lange Nächte in dieses Projekt gesteckt“, freut sich Nenning. „Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass der Film noch nicht perfekt ist. Aber das motiviert mich, auf jeden Fall weiterzumachen.“

Neue Welten erschaffen

Die berufliche Zukunft betreffend will sich Selina Nenning, die derzeit in Wien bei einem großen Mobilfunkunternehmen arbeitet, noch nicht festlegen. Klar ist jedoch, dass sie dem Medium Film treu bleiben will. „Denn man kann damit sozialkritische Themen zum Leben erwecken, neue Welten schaffen“, schwärmt sie. Um ein Filmprojekt zu realisieren, sei außerdem Teamwork notwendig: „Jeder muss sich auf den anderen verlassen können und die Gruppe muss harmonieren“, ist die Viktorsbergerin überzeugt. Ein weiterer Vorteil für die 24-Jährige ist, dass sie ihrer zweiten großen Leidenschaft, dem Reisen, nachgehen kann.

Der sechsminütige Kurzfilm wird am Freitag bei der Vorarlberger Kurzfilmnacht im Vorarlberg Museum gezeigt. Dort werden jene vier Finalisten ermittelt, die beim 34. Alpinale Kurzfilmfestival, das vom 6. bis 10. August stattfindet, in der Kategorie „vorarlberg shorts“ antreten. (Quelle: VN-MIH, https://www.vn.at/vorarlberg/2019/04/30/film-ab.vn)

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